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Ist die Frage nach dem "wieso" wirklich so wichtig?

Dieses Thema im Forum 'Arbeit und Bildung' wurde von Gizmo10 gestartet, 9 Dezember 2002.

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  1. Ich habe lange überlegt, ob ich hier einen Beitrag erstellen soll.

    Das für mich provokative Posting "Die wichtigere Frage lautet, wieso??" von a 123 habt ihr mit eueren Antworten gewaltig entschärft. So kann eigentlich nur jemand schreiben, der in der glücklichen Lage ist, Arbeit zu "besitzen (?)".

    Ich wünsche ihm auch alles gute und dass er sie noch lange behält (oder ihm die Möglichkeit dazu gegeben wird). Dies ist heutzutage leider nicht mehr eine Selbstverständlichkeit.

    Nachdem ich Ende 1998 (nach 15-jähriger Betriebszugehörigkeit) durch eine Insolvenz arbeitslos wurde, merkte ich, wie schwer es für einen 45-jährigen ist, einen neuen Job zu finden.
    Von der Qualifikation her hatte ich keine Probleme, beste Zeugnisse usw. aber in meinem Bereich (Außendienst, allgemein bekannt als Vertreter) ist bei 30 Jahren Schluß (zumindest bei Neueinstellungen!).
    Nach einem Jahr fand ich dann endlich einen neuen Arbeitgeber.
    Bei diesem wurde ich aufgrund der wirtschaftlichen Lage nach 2 1/2 Jahren entlassen (die letzten gehen zuerst).

    Daraufhin habe ich nach 6 Monaten eine Firma gefunden, die mir die Chance gab, als freier Handelsvertreter mitzuwirken (auch wenn offentsichtlich ist, dass ich gegen das Schein-Selbständigengesetz verstoße).
    Diese habe ich genutzt.
    Ich habe also die "Ich-AG" gegründet, die von der Hartz-Kommission gefordert wird.
    Diese Tätigkeit findet allerdings im Baubereich statt, der so gut wie brach liegt und wo fast keine Aufträge kommen.

    Ich beneide jemanden, der eine normale Anstellung hat.

    Und diese stellen die Frage, Arbeitslos, wieso???
  2. Ich kann mich dir nur anschliessen. Meine Mutter ist auch in diesem Alter Arbeitslos geworden. Sie hat bis heute nichts gefunden und nun wartet sie auf ihre Rente. Irgendwann ist es einfach nur entmutigend, wenn man immer nur Absagen bekommt. Schade auch, dass man in diesem Alter kaum noch etwas findet.
    Ich fand es auch nicht gerade witzig, dass geschrieben wurde, dass die Folgen der Arbeitslosigkeit uninteressant sind. Fuer den einzelnen, den es betrifft, sind sie sehrwohl interessant. Man muss viele Einschraenkungen machen und lebt mehr schlecht als recht.
    Fuer die Gesellschaft wird es auch zu einem Problem. Schlussendlich muessen die Arbeitenden die Arbeitslosen bezahlen. Dies fuehrt leider zu spannungen. Bestes beispiel ist wohl der allseits bekannte spruch:"Die arbeitslosen WOLLEN ja gar nicht arbeiten!"
    Klar gibt es davon mit sicherheit viele, aber deswegen alle ueber einen kamm scheren ist wohl etwas kindisch.
    Jemand der Arbeit hat, kann es wirklich nicht verstehen, wie man sich als arbeitsloser fuehlt. Man stellt alles an um endlich einen Job zu bekommen, aber man bekommt wieder nichts als absagen. Das zerrt ungemein an den kraeften und letztendlich am selbstbewusstsein (bin ich zu bloed?! Was mache ich falsch?) und allgemein an der Psyche. Erst wenn diese Leute erfahren, wie schwer man es selber hatte, merken sie es. Aber dann heissts:"Sowas habe ich doch NIE gesagt!"
    Wuenschen kann man es aber keinem, dass er einmal selber in diese Lage kommt.
    Das Arbeitsamt tut aber noch sein uebriges. Es wird Geld fuer unsinnige lehrgaenge ausgegeben. Fuer einige Leute moegen sie wirklich interessant und vor allem lehr- und hilfreich sein. Doch erklaert mir mal einer, was jemand, der 21 Jahre mit einem Computer zu tun hatte oder ein programmierer ist, in einem Lehrgang fuer Computerneulinge zu tun haben?! Das Geld waere fuer jemand anderen besser ausgegeben gewesen. Ich selber bin schon 21 Jahre am computer taetig (seit meinem 5. Lebensjahr) und programmiere etc. Also alles andere als Spielen, obwohl ich das natuerlich auch mache! Ich sagte der Arbeitsvermittlerin dies und auch, dass jemand anders der kurs wohl eher zu stehen wuerde. sie meinte ich koennte dennoch etwas lernen. In dem Kurs habe ich aber letztendlich nur in der Nase gepopelt (nicht woertlich gemeint! ;) ) mir tat das geld, dass das arbeitsamt fuer mich unsinnigerweise ausgegeben hat, wirklich weh. Jemand anders haette sich drum gerissen und wirklich etwas davon gehabt!
    Bei einem bekannten von mir sass einmal ein programmierer in solch einem kurs. Er fuehlte sich, lt. aussagen meines bekannten, nicht viel besser als ich.
    Bei meinem bruederchen wars auch ganz lustig... allerdings im negativen sinne. Er ist gleich nach der lehre A-los geworden und wollte sich dann selbststaendig machen. Dazu hat er sich dann ÜG beantragt. Bis das dann alles vom Steuerberater durch war etc. wollten sie ihn dann in einen kurs setzen fuer langzeitarbeitslose, zur wiedereinfuehrung ins berufsleben. Fachrichtung E-Technik. Er war gerade mal ein paar monate arbeitslos und das gleich nach der lehre. In diesem Kurs sassen dann auch nur aeltere, die schon 5 jahre oder laenger arbeitslos waren. Er war sichtlich fehl am platze und zudem war dadurch noch sein weg in die selbststaendigkeit gefaehrdet, da er sich schon einen kundenstamm aufgebaut hatte und diese ihn nun nicht erreichen konnten. Letztendlich sah das A-Amt es dann aber doch ein, dass er fehl dort war.
    ...und da heissts dann wieder: Scheiss Arbeitslose! Die kosten nur unnoetig geld und wollen nicht arbeiten!
    Dabei schmeisst das A-Amt das geld fuer unsinn aus dem fenster! Aber da redet ja wieder keiner drueber :(

    Ciao...
  3. Auch ich möchte dazu meine Meinung sagen Ausdauer und zähes am Ball bleiben immer Neugier bekunden und stets auf den Willen zum lernen hinweisen.Das sind so Aussagen die Personalchefs gerne hören wollen. Ich glaube nicht, das Alle Arbeitslosen faul sind aber ich glaube, das Viele einfach den Mut verloren haben und das Selbstvertrauen, daß ist dann so ähnlich wie die Flinte ins Korn werfen und aufgeben
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