Bremsassistent zur Pflicht machen ?

EU will generellen Bremsassistenten
Die EU-Kommission schlägt einen Bremsassistenten vor, der ab 2009 europaweit in alle Pkws eingebaut werden soll.

Der Bremsassistent unterstützt im Notfall den Fahrer, dass er das Fahrzeug schneller zum Stehen bekommt.
Dadurch sollen, nach Einschätzung der Kommission, europaweit jährlich 1.100 Fußgänger vor dem Unfalltod geschützt werden.

VOX-Text vom 13.10.07 P518

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Dieser Vorschlag ist ja recht "nett gemeint"...
1.100 unfalltote Fußgänger weniger.. aber:
was ist mit den anderen Autofahrern ?

Zum näheren Verständnis...
Der Bremsassistent (BA) berechnet, wie schnell das Bremspedal durchgedrückt wird. Wird es sehr schnell getreten, wird von einer Notfallsituation ausgegangen und der Bremsdruck wird so stark erhöht als wenn der Fahrer eine Vollbremsung hingelegt hätte.

Auch schon einmal gehabt ?
Man ist in Gedanken versunken und bekommt das zögerliche Bremsen des Vordermannes nicht mit.
Nun tritt man schreckhaft das Bremspedal sehr schnell und stark durch und lässt es langsam wieder nach.. man passt sich also an eine verzögerte Bremsung des Vordermannes an.
Für einen Dritten (hinter mir), der schon vorher die Verzögerte Bremsung des Vordermannes mitbekommen hat und auch langsam an Tempo verliert, entsteht dadurch keine besonder Notsutiation.

Aber stellt euch einmal vor..
ihr seid der "Dritte" hinter dem "Träumer"...
anstatt dass er sich an die Bremsgeschwindigkeit anpasst, findet plötzlich eine abrupte Vollbremsung statt.
.....
Ihr habt NULL CHANCE einen Unfall zu vermeiden....
Der Wagen vor euch führt eine, UNNÖTIGE NOTBREMSUNG durch. Euer Bremssystem kann diese Werte nicht so schnell erbringen..
Ihr knallt also dem Vollbremser voll ins Heck....
Vielleicht habt ihr dann ja Glück, dass ihr nur verletzt seid und euer Fahrzeug schrottreif ist...
...
aber vielleicht hattet ihr ja auch das "nötige Kleingeld" und in euer Fahrzeug ist auch ein solcher BA eingebaut. Nur dann habt ihr eine Chance einen Unfall zu vermeiden.

Fazit:
BAs sind (vorerst) nur in Luxuswagen und in Neuwagen ab 2009 zu finden. Diese sind nur ein sehr geringer Teil des europaweiten Fahrzeugbestandes.
Alle, die dann keinen Neuwagen fahren können, tragen plötzlich das Risiko eines unverschuldeten Unfalls mit Verletzungen und Tod.

Die Faustfomeln zu Tempo und Sicherheitsabstand werden ungültig. Sie sind auf normale Bremsungen ausgelegt und nicht auf Vollbremsungen.
Zusätzlich liegt die Reaktionsgeschwindigkeit eines Menschen immer noch über der einer Maschine.
Der BA haut "voll in die Eisen". Der Mensch muss aber erst einmal sehen, dass der Vordermann bremst.... erkennen, dass er nicht normal bremst, sondern eine Notbremsung macht..... dann das Bremspedal voll durchdrücken., das vorher auf eine normale Bremsung abgestimmt war.
Der Mensch braucht also immer mehrere Sekunden zusätzlich, bevor sein Fahrzeug auf eine Notbremsung reagieren kann.... und diese Zusatzsekunden werden zu Tausenden Zusatzunfällen führen.

Es wird also das Leben von mehreren Millionen Autofahrern riskiert um 1.100 Tote zu vermeiden.
Und die betroffenen Autofahrer haben dann, in den Augen von Gesetz und Versicherunge, auch noch selbst Schuld ... von wegen dem Gesetz
"... ausreichenden Sicherheitsabstand, dass er das Fahrzeug jederzeit zum Stehen bringen kann.."