Akute Endokarditis?

AW: Akute Endokarditis?

Ich bin zwar nur Krankenschwester und kein Kardiologe, aber mit einer Endokarditis ist definitiv nicht zu spaßen. Die Länge des Krankenhausaufenthaltes kann man nicht vorhersagen, da verschiedene Umstände bedacht werden müssen - wie alt ist die Patientin, wie ist ihre allgemeine Konstitution, hat sie andere Grunderkrankungen (bes. am Herzen), wie rechtzeitig wurde die KRankheit entdeckt, wie erholt sie sich insgesamt...außerdem gibt es verschiedene Formen der Endokarditis (in ihrem Fall vermutlich etwas infektiöses durch Bakterien aufgrund der Sepsis, aber auch das ist nur eine MÖGLICHKEIT).

Da die Ärzte in der Klinik all diese Dinge über sie wissen, sollte sie sich einen Zettel machen was sie wissen möchte und diese Dinge in der nächsten Visite erfragen. Oftmals ist es so, das man bei der Visite aufgeregt ist und alles vergisst was man wissen möchte. Hat sie es sich notiert denkt sie leichter dran.

Wenn sie grundsätzlich ein junger und gesunder Mensch ist, sind die Chancen das sie wieder ganz fit wird aber sehr gut!

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Das Wichtigste ist schon mal passiert: Die Krankheit wurde erkannt und sie ist in Behandlung (häufig erkennt man eine Endokarditis sehr spät, da die Patienten sich "grippig" fühlen und erst wenn es über einen längeren Zeitraum nicht besser wird, wird näher untersucht).

Die Untersuchung morgen (Endoskopie ist ein sehr breit gefächter Begriff) wird sicher weiteren Aufschluß bringen. Liegt sie denn auf einer Intensiv- oder Normalstation?

Wenn sie die Erlaubnis gibt könntest Du bei der nächsten Visite dabei sein und für sie fragen! Ich halte es für wichtig das sie vernünftig aufgeklärt wird und wenn sie es nicht versteht kannst Du sicher vermitteln.

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Ich denke das es eine Herzkatheteruntersuchung sein wird die da morgen ansteht, da wird sozusagen "vor Ort" geschaut wie das Herz arbeitet und ob Schäden erkennbar sind. Das hört sich sehr unangenehm an, ist aber nicht so schlimm wie die Vorstellung die man davon hat.

Wenn sie auf der Normalstation liegt, kannst Du sie beim nächsten Anruf damit trösten, das man sie nicht in akuter Lebensgefahr sieht, sonst wäre sie nicht dort!!!

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Wenn sie sich wirklich solche Sorgen macht und die Ärzte sich keine Zeit für ein klärendes Gespräch nehmen, sollte sie sich mal an den Klinikseelsorger wenden, auch wenn sie mit keiner Art Religion zu tun hat. Der wird vor allem fürs Zeithaben bezahlt, und hat oft Zugang zu den Patientenakten - und hat zumindest so viel Ahnung vom Zustand und Flurfunk, das er die Gedanken in die richtige Spur bringen kann.

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Wie war der Tag und die Untersuchung? Geht es ihr besser?

AW: Akute Endokarditis?

Das hört sich ja alles sehr verworren an und ich werde da jetzt keine wilden Vermutungen anstellen. Trotzdem hat sie täglich Visite, ich hoffe es ergibt sich im Verlauf der Woche noch eine Chance das Du dabei sein kannst!

AW: Akute Endokarditis?

Zunächst mal: Wunderbar das sie auf dem Wege der Besserung ist!!! So wie das klingt dürften im Vorfeld schon Beschwerden bestanden haben, so das sie fast froh sein muß ihre Endokarditis bekommen zu haben...sonst wäre es nicht entdeckt worden!

Häufig ist die Lebensqualität hinterher besser als vorher, da bei den meisten Menschen diverse Beschwerden vorlagen (Keine Kondition, Luftnot, geringe Belastbarkeit, Herzstolpern usw...). Trotzdem gibt es verschiedene "Verhaltensregeln" (die ihr auch gesagt werden, evtl. kannst Du dabei nochmal helfen es ihr verständlich zu erklären). Und sie muß damit rechnen, das es mehrere Monate dauert bis sie wieder ganz fit ist!

Sie wird Gerinnungshemmer einnehmen müssen und muß sich darauf einstellen das es heftiger blutet wenn sie sich verletzt, bei Zahnarztterminen muß das unbedingt vorher angegeben werden. Sie muß regelmäßig zur Kontrolle des Gerinnungswertes im Blut und (in etwas größeren Abständen) beim Kardiologen die künstlichen Teile überprüfen lassen.

Beim Sport und bei der Ernährung ändern sich die Erkenntnisse regelmäßig (zum Beispiel durfte man früher kein Gemüse essen, da dort Vitamin K enthalten ist - und Vitamin K ist ein wichtiger Bestandteil der Gerinnung), so das da der aktuelle Ratschlag der Ärzte befolgt werden sollte. Auch eine Schwangerschaft oder Reise sind Dinge die etwas anders vorgeplant werden sollten. Vieles ist vom Allgemeinzustand der Person abhängig - ist man fit, ist es der Klappe relativ egal was man treibt, hat man immer noch mit Beschwerden zu kämpfen, den Blutdruck zu hoch, etc...sollte man nicht unbedingt die Alpen erklimmen wollen.

Wenn man mal krank wird mit etwas das man sonst zuhause auskuriert (grippaler Infekt, Schnupfen) sollte man viel eher den Arzt aufsuchen, weil die Krankheitserreger schneller aufs Herz gehen können.

Es klingt jetzt erstmal nach sehr viel, aber wenn man sich im alltag erstmal drauf eingerichtet hat, wird es irgendwann sehr normal und man spürt die Einschränkungen kaum noch.

Ich denke sie wird auch noch in die Reha gehen? Dort sollte sie alles lernen was für sie wichtig ist.

Und nun habe ich noch gegooglet. Normalerweise traue ich Internetseiten bei medizinischen Dingen nicht sonderlich weit, aber diese ist wirklich sehr informativ:

http://www.die-herzklappe.de/index.php?id=12

Ich drücke Euch die Daumen, das sich bald alles wieder stabilisiert und ein bischen Alltag zurück kehrt.