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mein Leben

Dieses Thema im Forum 'Gewalt und Missbrauch' wurde von Gast gestartet, 11 Januar 2010.

  1. Mir geht es mal wieder weniger gut. Liegt wohl auch daran, dass ich seit Samstag nicht draussen war.
    Der Schneidedruck ist mal wieder so hoch wie schon seit 2 oder 3 Monate nicht mehr. Ich hab mir ernsthaft überlegt, zu trinken. Wieso? Weil es die Gedanken ein bisschen leichter macht. Und mir erlaubt, mal ruhiger zu sein. Weil es mir die ständigen Gedanken nimmt, eigentlich sterben zu wollen. Was könnte ich tun? Ich hab hier noch 1 volle Schachtel mit Neuroleptika rumstehen und noch Schlafmedis. Ja, das würde jetzt auch helfen. Aber - nur jetzt, in dem Moment. Und sonst? Wird es alles eher nur noch verschlimmern.
    Ich frage mich, wieso ich überhaupt mit dem Ritzen angefangen habe? Es ist ja noch nicht so lange her. Und naja, wirklich tief hab ich noch nie geschnitten. Kommt vielleicht auch ein bisschen auf den Vergleich an. Ist aber eigentlich nicht so wichtig. Schliesslich geht es ja nicht darum "ich hab tiefer geschnitten als xy, also geht es mir schlechter" oder dergleichen.
    Zumindest... Ich fragte mich auch, wieso ich jetzt so lange ohne ausgekommen bin und auf einmal kommt der Wunsch wieder. Und was es ausmacht, dass ich dem standhalte? Ich glaube, es ist bloss eine Illusion. Oder ein Weg, mich in die Wirklichkeit zurückzuholen. Aber schlussendlich bin das nicht ich. Ich hab es getan, aus Verzweiflung. Wie soll ich sonst irgendwie zeigen, dass es mir schlecht geht? Ich mein... wenn ich sage, ich hab keine Lust mehr zu Leben. Das ist doch lächerlich? Also hab ich angefangen, nicht mehr zu schlafen... bis eine Schlafstörung daraus wurde. Also hab ich angefangen, nicht mehr zu essen. Bis eine Essstörung daraus wurde, ich sogar eine Laktoseintolleranz entwickelte. Geholfen hat es nichts. Meine Eltern haben nichts gemerkt. Ich bin in eine Internetsucht geraten, hab mich kaum noch blicken lassen. Meine Essstörung wurde schlimmer, ich hab noch weniger geschlafen. Und irgendwann, das war vor 2 einhalb Jahren, hab ich zu einer Schere gegriffen und mehr an mir rumgestochert. Irgendwann hab ich dann Klingen gekauft und hab seitdem ständig eine dabei.
    Auf jedenfall hab ich ständig Klingen um mich, und nun sind fast 2 oder 3 Monaten vergangen, in denen ich sie nicht benutze.
    Weil... es mich schlussendlich nur noch mehr in Schwierigkeiten bringen würde.
    Und weil es nicht echt ist. Es war nur irgendwie ein Hilferuf, weil reden tu ich schon lange nicht mehr. Als Kind wurde ich dafür geschlagen, wenn ich geweint habe. Also war es besser, es sein zu lassen.
    Irgendwann als Kind hab ich angefangen, meinen Kopf gegen die Wand zu hauen. Ich hab da keine klare Vorstellung davon, wann es begonnen hat. Irgendwann... Ich hab Bilder im Kopf, da war ich vielleicht in der 1. oder 2. Klasse. Vielleicht täuscht das auch.
    Ich hatte zu dieser Zeit auch ständig diese Träume. Von Vergewaltigungen, von Gewalt. Und es machte mir Angst. Ich hatte Angst, dass ich nicht normal bin. Denn sowas träumt man doch nicht?
    Ich habe mich gehasst, schon seit immer. Ich war falsch, irgendetwas an mir war falsch. Und ist es heute noch.
    Ich würde lieber sterben, als leben. Ich hätte lieber wenn das alles vorbei ist. Und das schon seit immer.
    Ich wünschte mir, dass ich einfach nicht mehr aufwache. Ich weiss noch, irgendwann, ich weiss nicht mehr, wie alt ich war, da hab ich mal gehört, dass das innere eines Pfirsichkerns giftig sei. Heute weiss ich, dass damit die Blausäure gemeint war. Und irgendwie war da so ein Kern, der war aufgespalten, und das innere des Kerns kam zum vorschein. Und ich in der kindlichen Vorstellung dachte, dass man daran sterben würde. Ist ja schliesslich giftig. Nun - ich bin nicht daran gestorben! Was ja eigentlich nicht der schlimmste Tod gewesen wäre...
    Mein derzeitiges Fazit ist: Es wäre besser, es gäbe mich überhaupt nicht, weil das weniger Probleme verursachen würde. Ich störe so oder so nur, belästige andere höchstens mit meiner Anwesenheit.
  2. sonne

    sonne Tussi

    AW: mein Leben

    Hallo!

    Wenn man Dein Posting liest spürt man zum einen eine tiefe Traurigkeit, ganz viel Einsamkeit und Verzweiflung. Andererseits habe ich das Gefühl, Du wünscht Dir jemanden der Dir Hoffnung macht...

    Die Tatsache das Du Neuroleptika hast, spricht dafür, das Du Dich schon in irgendeiner Form der Therapie befindest oder befunden hast. Machst Du da noch irgendwas?

    Du hast nicht geschrieben wie alt Du bist, aber es klingt so, als seist Du noch recht jung, evtl. noch in Deinem Elternhaus. Es wäre schön wenn Du dazu noch ein bischen schreiben würdest und was Du machst (Schule?), dann kann man leichter Rat geben.

    Ich kann jetzt nicht beurteilen was in Deiner Kindheit alles vorgefallen ist und was Deine Träume sind (waren), aber im Endeffekt ist es so das Du hier und heute lebst und erst mal akute Hilfe brauchst, die Dir Lebensmut schafft und die Dich darin unterstützt keine weiteren Selbstverletzungen zu begehen. Das Du schon ein paar Monate durchgehalten hast ist super und Du hast für Dich erkannt, das sie ein Hilfeschrei, aber keine echte Hilfe sind - das ist doch schon ein großer Schritt!

    Der nächste Schritt ist es zu überlegen was Dir ECHTE Hilfe bringt. Eine Therapie (die Du vielleicht schon machst?) oder Freunde die Dich unterstützen (gibt es da jemanden?) oder auch eine Aussprache mit Deinen Eltern (in Begleitung). Hast Du Geschwister die die Kindheit bei Euch genauso schlimm erlebt haben?

    Ich hoffe es nervt Dich nicht das ich soviele Fragen stelle, aber ich denke Du wünscht Dir Tipss die Dich auch tatsächlich weiterbringen und das ist leichter wenn man etwas mehr weiß!

    Ich hoffe ich "höre" (lese) von Dir!

    Liebe Grüße!

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