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Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

Dieses Thema im Forum 'Menschliches und Familie' wurde von wolle gestartet, 23 September 2009.

  1. wolle

    wolle ...ist locker!

    Nach dem tragischen Tod von Dominik Brunner,der starb weil er anderen helfen wollte,gibt es hier einen weiteren Fall bei dem ein Mensch durch Jugendliche zu Tode kam.http://nachrichten.t-online.de/juge...ngertunnel-zu-tode-getreten/id_20046806/index
    Da stellt sich doch ernsthaft die Frage,was geht in diesen Köpfen vor und warum reagieren die verantwortlichen Politiker nicht?Es ist doch eindeutig ein Anstieg von gewaltätigen Straftaten durch Jugendliche zu verzeichnen.
  2. sonne

    sonne Tussi

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Die Frage ist, durch was sinkt die Hemmschwelle derartig, das selbst zu Tode treten und prügeln kein Tabu mehr darstellt...

    ...ich glaube nicht, das wir schon am Ende angekommen sind. Wenn es so weitergeht wird erst Anarchie "herrschen" (oder eben nicht) bevor sich irgendwas ändert.

    Niemand scheint in einem Ausmaß durchgreifen zu wollen, das sich tatsächlich was ändert. Diese luschigen Halbversuche werden nichts bringen. Dafür sind die deutschen Gesetze zu lasch und werden von gewaltbereiten Menschen sicher nicht als Grenze empfunden.
  3. Neelix1965

    Neelix1965 German "Soapboxer"

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    :36_1_4: Irgendwie tun mir die Politiker aber auch so ein bisschen Leid. :36_1_4:
    Mal von dem ganzen Skandal-Gezeter und Wahlversprechen-Nicht-einhalten-können-oder-wollen abgesehen.

    Politiker haben doch alle ein Problem gemeinsam: Dem einen sein "Hui!" dem andern sein "Pfui!"

    Anders ausgedrückt: der eine Teil der Bevölkerung ruft nach diesem, der andere schreit nach jenem:

    - Jugendkriminalität senken - aber keine schärferen Strafen und Bestimmungen!
    - Steuern senken - aber mehr Sozialleistungen
    - Standort Deutschland stärken - aber Firmen mehr besteuern.
    - Bessere Gesundheitsversorgung der Bevölkerung - aber niedrigere Krankenkassenbeiträge.
    - ...

    Die Liste ist doch beliebig fortsetzbar!

    Ich finde "das deutsche Volk" sollte erst mal entscheiden was ihm wichtiger ist von der Vielzahl der Forderungen und was es dafür zu tun (zahlen) bereit ist.

    (Und das ist nur halb als Scherz gemeint)
  4. criticalmass

    criticalmass Supergoogler

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Ich weiss nicht ob der Ruf nach Gesetzen und Politikern der richtige Weg ist.

    Als ich klein war, kam kein Politiker um meinen Eltern zu sagen wie sie mich zu erziehen haben.
    Als ich klein war, war der erste Polizist den ich gesehen habe, der, der in der Grundschule Verkehrsregeln unterrichtet hat.
    Als ich größer wurde, haben zwar Politiker versucht, mir mit der antiautoritären Erziehung, der Mengenlehre, der Förderstufe und der integrierten Gesamtschule eine Richtung zu geben - aber das wußten meine Eltern besser. Gottseidank.
    Als ich alt genug war, um mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, hat mich ein Polizist nach einer denkbar blöden Nacht beiseite genommen und mir erklärt, was das Gesetz mit mir macht wenn ich so weitermache - aber noch viel wichtiger, was das mit meinem Leben macht.

    Jetzt haben wir doch viel mehr Gesetzesschutz und politische Präsenz - warum geht es den Jugendlichen nicht besser? Warum interessiert sie das alles nicht, warum haben sie keine Ziele, und wer hätte sie ihnen beibringen müssen?

    Ich denke nicht das wir mehr Politik und mehr innere Sicherheit brauchen. Wir brauchen mehr Leute wie Herrn Brunner.
    Und da gerade kein anderer da ist, sollten wir uns auch selbst so benehmen wie Herr Brunner.
  5. Neelix1965

    Neelix1965 German "Soapboxer"

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Mir geht´s wie Sonne: Der DANKE-Button ist mal wieder auf der Flucht.:36_5_1:

    Deswegen mein Danke so:

    :36_2_25::36_2_46::36_2_68:
  6. blaustern

    blaustern Moderator

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Da gibt es bei dem Beitrag von @CM nichts hinzuzufügen.
    Die Gesellschat fängt eben im Elternhaus , in der Familie an. Und dies ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein unserer Gesellschaft. Wenn es den Familien schlecht geht, dann geht es zwangsläufig auch der Gesellschaft schlecht.
  7. sonne

    sonne Tussi

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Ich weiß nicht ob es richtig ist nicht nach Gesetzen zu rufen...

    Natürlich beginnt die Erziehung im Elternhaus und sollte auch dort komplett stattfinden. Nur wenn kein Elternhaus vorhanden ist, in dem einem Kind das beigebracht wird, was für einen respektvollen Umgang miteinander notwendig ist und es später (aus welchen Gründen auch immer) straffällig - ZUM MÖRDER - geworden ist, dann erwarte ich von den Politikern unseres Landes, das es Gesetze gibt, die eine entsprechende Strafe vorsehen und eine Polizei die in der Lage sein kann ihren Dienst zu versehen. Und das diese Strafen von den Gerichten auch verhängt werden. Und das unabhängig davon, wieviele Dominik Brunners es gibt. Das sind für mich zwei ganz unterschiedliche Themen.
    Zivilcourage gibt es zuwenig und es wäre toll wenn mehr Menschen sich trauen würden, was Herr Brunner geleistet hat, aber Straftäter gehören trotzdem in den Knast...und das nicht für "15 Monate auf Bewährung bei Tee und Keksen".
  8. criticalmass

    criticalmass Supergoogler

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Das ist die richtige Ebene, um dieses gesellschaftliche Problem zu betrachten; sonst pauschalisiert man zu schnell. Aber auch da gibts natürlich die systemischen Lücken: Wie bringe ich jemandem, der keine Liebe und keinen Respekt für andere hat, durch Strafe bei was er in Zukunft zu tun hat?
    "Harter" Strafvollzug erfüllt eigentlich nur den Zweck, die Gesellschaft vor dem Täter zu schützen indem sie ihn isoliert. Aber in der Umgebung lernt der Täter nur die falsche Art von Respekt (nämlich Respekt für die, die sich nicht erwischen lassen), und eher das Gegenteil von Nächstenliebe. "Tee & Kekse"-Strafvollzug soll umerziehen und einen Täter wieder zurück in eine Gesellschaft bringen (also Liebe und Respekt vermitteln), wird von der Gesellschaft daher aber oft nicht als Strafe empfunden - und vom Täter leider auch nicht; die Erfolgsquoten können da nie 100% erreichen.

    Was also tun? Ein Kollege von mir, der politisch einer der intellektuellen Rechten ist, würde sagen: "Einfach radikal sein, wie die Amis, und die Todesstrafe wieder einführen."
    Na klasse, dann geht die Diskussion in die andere Richtung: Damit nimmt man den Tätern, gerade jugendlichen, ihre Chancen; und eventuell treibt man sie damit noch an weil sie sowieso denken sie hätten im Leben keine Chance.
  9. Neelix1965

    Neelix1965 German "Soapboxer"

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Also nichts gegen deinen Kollegen als Mensch (ich kenne ihn ja nicht) aber die Denkrichtung ist doch zu sehr vereinfacht ...
    ... und sollte sich (nach dem Vollzug des Urteils) herausstellen, dass es ein anderer war? Dann wird wahrscheinlich nur mit den Schultern gezückt!

    Ich kann mit solchen "Starker Mann" oder "einfache Lösung" Mentalitäten nicht so recht was anfangen.

    Wenn schon amerikanische Lösungen "adaptieren", dann doch ehr die "Boot-Camps" *; nicht zur Strafe sondern als Möglichkeit der Täter sich Erfolgserlebnisse zu verschaffen ohne andere nieder zu knüppeln und sich so wieder in anerkannte Standards einzugliedern.

    * natürlich nicht, wenn die Taten so weit gegangen sind wie in dem Beispiel von wolle
  10. wolle

    wolle ...ist locker!

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Na eine abgewandelte Form oder besser nachgeäffte Form dieser Camps gibts ja bei uns auch.Klopp sie ganz einfach in die Tonne.Weder in der einen noch in der anderen Form begrüße ich diese.Eine radikale Umgestaltung des Jugend,-und auch des Erwachsenenstrafvollzugs würde mehr Aussichten auf Erfolg bringen.
  11. sonne

    sonne Tussi

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Natürlich ist es schwierig als Strafe immer den richtigen Weg zu finden. Und es kann durchaus passieren, das man einem Täter ein Unrecht tut, jemandem, der vielleicht bereit zur Besserung wäre und dann "nur " weggesperrt wird. Andererseits: Wievielen Opfern wurde schon Unrecht getan, weil man jemanden auf freien Fuß gesetzt hat, der nichts besseres zu tun hatte als sich gleich das nächste Opfer zu suchen.
    Und einige der Täter, die jetzt durch Weichspül-Therapie wieder resozialisiert werden, würden ihre Taten erst gar nicht begehen, wenn sie wüssten das eine härtere Strafe folgt!
    Und wenn bei einigen (nicht allen!) der Effekt ist, das durch Wegsperren die Gesellschaft vor ihnen geschützt wird, dann ist genau das Richtige erreicht!
  12. criticalmass

    criticalmass Supergoogler

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Ich weiß nicht ob wir mit dieser Diskussion zu theoretisch werden. Und wir müssen auch aufpassen, das wir zwei Themen nicht mischen: Prävention und Justizvollzug.

    Zur Prävention:
    Wenn ich ein Verbrechen begehe, habe ich dazu meine Gründe - und solange die kalkuliert sind hat Sonne recht: Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden / zu erwartende Strafe = Risiko. Das funktioniert aber eben nur wenn die Faktoren bekannt sind, oder sich der Täter die Mühe macht, sie rauszubekommen - und bei kleineren bis mittleren Delikten, vom Ladendiebstahl bis zur Steuerhinterziehung, passiert das oft nicht. Hier würde mehr Information vielleicht etwas bringen.

    Wenn der Täter seine Tat nicht konsequent plant, sondern aus Emotion heraus handelt (sei es nun im Affekt oder mit Vorbereitung), fällt die abschreckende Wirkung untern Tisch. Aggressive Schlägertypen, Fanatiker oder Betrunkene denken nicht drüber nach, welcher Artikel im StGB welche Konsequenzen hat, das wird erst gar nicht als Hemmschwelle registriert.
    Hier greifen meiner Meinung entweder nur "einfache", dafür barbarische gesetzliche Methoden, die dafür aber jeder vor Augen hat - oder eine Suche nach den Ursachen. Jemandem beispielsweise eine Hand abzuhacken wenn er jemand anderen verletzt ist bestimmt öffentlichkeitswirksam, aber löst das Problem nicht sondern schafft neue - und löst auch keine der Ursachen.

    Zum Strafvollzug:
    Hier bin ich mal auf Vorschläge gespannt. Ich weiß selbst darüber nicht viel, außer ein paar Texten die ich mal gelesen habe - und mir kommt es so vor als hätte man alles schon mal ausprobiert. Von wegsperren & vermodern lassen über Resozialisieren in den verschiedensten Formen gibt es eine Menge Programme, aber welches wirkt? Sind Bootcamps wirklich pädagogisch sinnvoll, oder bestärkt man da nur noch den Glauben an Hackordnung, Recht des Stärkeren und Wut gegen die Staatsgewalt? Sind Arbeitsprogramme und Ausbildung hinter Gittern ein Weg? Hilft es einem Straftäter nach der Entlassung, wenn in seiner nächsten Arbeitsstätte nur der Chef weiß was er gemacht hat, oder sollte man öffentliche Listen mit den Adressen von ehemaligen Knastis ausgeben, damit Nachbarn wissen wer da wohnt?
  13. sonne

    sonne Tussi

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Du hast natürlich recht, spontane Taten fallen da völlig raus. Und das barbarische Methoden keine Lösung sind ist für mich auch klar.

    Bootcamps sind etwas das inzwischen viele aus dem Fernsehen kennen und für wirksam erachten. ich denke wenn die Kameras dabei sind, gibt es überdurchschnittlich viele Erfolge. Wie die Realität aussieht und vor allen Dingen wie ist die Rückfallquote nach Campende, wie gehts den Leuten ein halbes oder ganzes Jahr später - das bleibt (in den Sendungen) leider offen.

    Hier mal ein Zitat aus einem Artikel von Spiegel online:

    Welche Methode (wegsperren, Camp, Resozialisierung, etc.) wirksam ist wird man nicht pauschalisieren können, es wird bei allen Wegen Erfolge und Mißerfolge geben. Es wird immer jugendliche Straftäter geben die (selbst wenn sie nie bestraft würden) zu vernünftigen Erwachsenen werden und genauso die Unverbesserlichen.

    "Kleinere" Delikte wie Ladendiebstahl und von mir aus auch ne Kneipenschlägerei wird es weiter geben und gab es immer. Das empfinde ich auch nicht so sehr als das Problem, als die gesunkenen Hemmschwelle zu schweren Straftaten. Eine Patentlösung habe ich aber leider genauso wenig...
  14. wolle

    wolle ...ist locker!

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Eine Möglichkeit wäre,die Kategorieeinführung (Widerbelebung) des Strafvollzugs.Das hieße die Zuweisung und Unterbringung der Strafgefangenen entsprechend der schwere der Straftat.Das fördert zB. nicht die straffälligen Entwicklung des Einzelnen.Beispiel;jemand wird wegen Ladendiebstahls verurteilt und kommt nach Strafverbüßung als Profiknacker wieder raus.Zum anderen wäre dann die Gestaltung der Strafverbüßung entsprechend beeinflußbar.Ebenso wäre die ständige Weiterbildung und der intensiveren pädagogischen Auswahl des Vollzugspersonal ein wichtiger Punkt,der auch der Arbeit mit dem Strafgefangenen als Mensch förderlich wäre.Auch hier zählt leider,was wenige Vollzugsbeamte mit den Händen aufbauen,reißen andere mit dem A... wieder ein.Die Beurteilung und somit Entscheidungen wie auch Empfehlungen sollte nicht der Kompetenz eines einzelnen Vollzugsbeamtem oder im Strafvollzug tätigen zivilen Mitarbeiters obliegen.Diese Praxis brachte in der Vergangenheit zu oft Fehlentscheidungen,hier kann man sogar den Vorwurf einer Vorsätzlichkeit ins Auge fassen. Dies wären nur wenige Beispiele.
  15. Neelix1965

    Neelix1965 German "Soapboxer"

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Und wenn man alle vernünftige und erfolgversprechende (oder sogar erfolgreiche) Möglichkeiten ausgeschöpft hat und es eine Periode der Ruhe gab in der es keine "BILD-tauglichen" Skandale oder - Gott bewahre - sogar einen allgemeinen Rückgang in den Kriminalstatistiken gab ...

    ... beschweren sich die Wähler (und auch die "Wähler" - die übrigen 37,x%), dass zu viel Geld für den Strafvollzug ausgegeben werde das man doch in sinnvollere Projekte stecken könnte und es wird über Sparmaßnahmen und Etatumverteilungen nachgedacht.

    Und alle bleibt wie´s schon seit langem ist.

    Traurig
  16. wolle

    wolle ...ist locker!

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Falsch.Die Finanzverwaltung des Strafvollzugs bedürfte dergleichen Reform.
    Ein Strafvollzug könnte sich durchaus selbst erhalten,wenn es eine vernünftige Finanzabgabe gebe.Geld was erwirtschaftet wird muß an den Staat abgeführt werden und fließt dann in Form von Finanzgewährung wieder zurück.Ein größeres Paradoxum habe ich bisher auch noch nicht erlebt.:D
  17. Neelix1965

    Neelix1965 German "Soapboxer"

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    OK! OK! Agreed! Aber du weißt schon wie ich´s meinte - oder?
    :36_19_5:
  18. wolle

    wolle ...ist locker!

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Jepp;)
  19. criticalmass

    criticalmass Supergoogler

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Ich muss mal sagen, das ich von der praktischen Seite des Starfvollzugs wirklich keine Ahnung habe, bestenfalls von dem was "davor" passiert und wie es mal historisch ausgesehen hat.
    Daher klingt das Thema Kategorieeinführung eigentlich so logisch wie erschreckend: Kalr wäre das sinnvoller, und warum wurde das abgeschafft?

    Der Rest der Kritikpunkte klingt nach dem, was ich mir mit meinem Stammtischwissen auch gedacht hatte: Vollzugsbeamte sind unterschiedlich, und da die der direkte Berührungspunkt zu den Straftätern sind, könnte man hier noch das meiste machen.
    Gibt es eigentlich so was wie einen Durchführungsplan für eine Haftstrafe, sowas wie ein pädagogisches Konzept - oder ist das auch wieder den einzelnen Haftanstalten überlassen?

    Und so interessant das Thema auch ist, vergessen wir mal die Prävention nicht: Habt ihr da Ideen, wie man Jugendlichen (um die gehts uns ja hier) beibringen kann, gewisse Grenzen einzuhalten?
  20. wolle

    wolle ...ist locker!

    AW: Jugendliche Gewalt und keine Lösung?

    Die Unterteilung wurde so ab Mitte der 80ziger mit der Humanisierung des Strafvollzuges abgeschafft.Es gibt zwar in einzelnen Anstalten noch eine gewisse Unterteilung in Abteilungen aber das kann man im Grunde vergessen,da die Arbeit mit den Strafgefangenen dort gleich Null ist.Im Prinzip nur ein wegsperren und Strafe absitzen.
    Vollzugsbeamte sind ja grob gesagt auch in zwei Gruppen eingeteilt.Einmal die "Schließer" welche für den ordentliche Tagesablauf sorgen,Zellen aufschließen,Gruppen zur Arbeit bringen usw. und die höheren Dienstgrade (ab Unterleutnant)die als Gruppenbetreuer fungieren und der Ansprechpartner für die jeweiligen Strafgefangenen ist.Hier gab es und gibts immer noch eine eindeutige Unterbesetzung so das eigentlich eine planmäßige erzieherische Arbeit fast unmöglich ist.Es gibt hier aber auch Unterschiede,bemüht sich ein Strafgefangener selbst und sein Verhalten ist ordentlich so wird dieser unterstützt.Die,welche "gleichgültig" und auch mal aufmüpfig auftreten werden eher links liegen gelassen und genau da ist meiner Meinung der Knackpunkt.
    Einen Vollzugsplan als solchen findest du nur in Jugendstrafanstalten und dessen Gestaltung liegt an der Anstaltsführung.Hier wieder grob umrissen,je besser die Anstaltsführung umso besser der erzieherische Erfolg.

    Die Statistik besagt ja nur von "100" entlassenen Straftätern sind "40" rückfällig geworden.Würde man dies konkretisieren und eine Ursachen,-Detailforschung betreiben könnte (sollte) sich wohl so manche Anstaltsführung verabschieden.Grob umrissen das Ganze,detailiert und vertieft findet man schon die Ursachen für manche Fehlentwicklung.
    Präventiv müßte es so sein,daß die Zusammenarbeit Eltern,Schule und Jugendamt wie ein Getriebe funktioniert.ZB. Ursachenforschung warum ist ein Kind auffällig,Auswertung und Konzepterarbeitung für dieses Kind,pädagogisch begleitende Maßnahmen.
    Man könnte wenn man denn wollte schon eine ganze Menge tun und auch wieder die Werte vermitteln die Menschlichkeit bedeuten.
    Last edited by a moderator: 29 September 2009

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