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SOS-Notfall! Der plötzliche Herztod!

Dieses Thema im Forum 'Gesundheit' wurde von Gast gestartet, 16 März 2009.

  1. Der so genannte "plötzliche Herztod" stellt die Todesursache Nummer 1 in der westlichen Welt dar. Alleine in Deutschland sterben jährlich weit über 100.000 Menschen außerhalb von Krankenhäusern an einem plötzlichen Versagen der Herzfunktion.

    Für Deutschland heißt dies grob geschätzt: Etwa jede halbe Stunde erliegt ein Mitbürger dem plötzlichen Herztod.
    Am häufigsten liegt dem Herzstillstand ein Herzinfarkt oder eine Herzrhythmusstörung zu Grunde. In der weit überwiegenden Zahl der Fälle tritt ein so genanntes Kammerflimmern auf, aufgrund dessen das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Transport von Blut bzw. Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen zu gewährleisten.

    Dem Patienten muss möglichst schnell geholfen werden. Mit jeder Minute, die bis zum Einsetzen rettender Therapiemaßnahmen vergeht, vergrößert sich zum einen die Gefahr schwerer Folgeschäden und nimmt zum anderen die Überlebenschance um bis zu 10 % ab.

    Die effektivste Maßnahme, um Patienten mit Herzversagen erfolgreich wiederzubeleben, ist die Durchführung einer sog. Defibrillation innerhalb weniger Minuten nach Eintritt des Herzstillstands. Mit einem Elektroschock auf das Herz soll ein Herzrhythmus in Gang gesetzt und der Blutkreislauf sowie die lebensnotwendige Versorgung vor allem des Gehirns mit Sauerstoff reaktiviert werden.
    Moderne, automatisierte externe Defibrillatoren (AED), die einfach und sicher zu bedienen sind, ermöglichen die Durchführung der Defibrillation nicht nur durch Ärzte, sondern auch durch medizinische Laien. Infos: http://www.aed-bayern.de/de/index2.jsp


    Der Herzinfarkt und andere ischämische Erkrankungen des Herzens nehmen beim plötzlichen Herztod eine herausragende Stellung ein. Von allen außerklinischen Todesfällen durch Herzinfarkt versterben 36 % der Patienten innerhalb von 2 Stunden nach Eintritt des Infarktereignisses! Gleichzeitig dauert es durchschnittlich 3 Stunden, bis ein Patient mit Infarkt und kontinuierlichen, retrosternalen Schmerzen (Brustschmerz) den Hausarzt oder die Rettungsleitstelle verständigt.


    Betrachtet man die Statistiken, so erkennt man deutlich, daß die Erkrankungen dieses Formenkreises erst seit 1980 zahlenmäßig langsam zurückgehen. Dies ist durch eine in der Bundesrepublik noch unzureichende Primärprävention der Risikofaktoren Rauchen (bei Frauen insbesondere zusammen mit der Verwendung der orale Kontrazeptiva: „Pille“), Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Übergewicht und Streß begründet. Besonders gefährdet sind Patienten mit Diabetes mellitus, familiär gehäuft auftretender koronarer Herzkrankheit und bereits stattgefundenem Herzinfarkt . 45 % aller Herzinfarkte ereignen sich bei Menschen unter 65 Jahren.


    Risikofaktoren des Herzinfarktes

    Bluthochdruck
    familiäre Häufung des Herzinfarktes
    hohe Blutfettwerte
    bereits stattgefundener Herzinfarkt
    Übergewicht
    Streß
    Diabetes mellitus
    Rauchen
    orale Kontrazeptiva


    Während also bei Erwachsenen dem Kreislaufstillstand meist eine primäre Störung der Herztätigkeit zugrunde liegt, finden sich bei Kindern als Ursache überwiegend Störungen der Atmung. Durch diese Atemstörungen kommt es rasch zu einem langsamerwerden des Herzens (Bradykardie) und anschliessend sogar zum völligen elektrischen Herzstillstand (Asystolie). Bei Kinern lässt sich im EKG nur selten ein Kammerflimmern erkennen.


    Kammerflimmern und -tachykardien sind die häufigsten Formen des Herzstillstands beim Erwachsenen und überwiegend, einige Minuten lang, durch Defibrillation wieder in einen Herzrhythmus mit Auswurfleistung überführbar. Pro Minute in denen dieser Zustand des Herzstillstandes andauert verringert sich die Chance, den Patienten erfolgreich zu reanimieren um bis zu 10 %. Das bedeutet, dass nach etwa 10 Minuten nach Eintreten des Herzkreislaufstillstandes der Patient kaum noch Überlebenschancen hat.
    Stellenwert der Basismaßnahmen der Cardiopulmonalen Reanimation (CPR)


    Interessant für die weitere Therapie ist, dass in über 80 % der Fälle von plötzlichem Herztod zunächst ein Kammerflimmern vorliegt. Diese unkoordinierten elektrischen Erregungen im Herzen ermöglichen keinen Transport des Blutes und damit keinen Transport von Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen.


    Kammerflimmern wird etwa zu 50 % durch eine kardiale Minderdurchblutung (Sauerstoffmangel am Herzen) ausgelöst, in der anderen Hälfte liegen pathologisch-anatomische Schädigungen zugrunde, wie z. B. Narbenbildung nach einem Herzinfarkt oder eine Herzmuskelvergrößerung.


    Durch korrekte Basisreanimation auch ohne Hilfsmittel kann das oben genannte Zeitfenster der Wiederbelebbarkeit des Organismus verlängert werden, da auf diese Weise über eine gewisse Zeit etwa 10-30% der normalen Blutversorgung des Gehirns und des Herzens erreicht werden können. Aber nur ein wiedereinsetzender Spontankreislauf kann das Überleben des Gehirns sicherstellen. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige CPR zur Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen eines Defibrillators unerlässlich.


    Stellenwert der Defibrillation und erweiterten Maßnahmen der CPR

    Studien haben belegt, dass Patienten mit beobachtetem Herz-Kreislauf-Stillstand und dem Initialbefund von Kammerflimmern im EKG zu 70-90% potentiell wiederbelebbar sind und dieses Ereignis auch ohne neurologischen Schaden überleben können.
    In Anbetracht des oben genannten schmalen Zeitfensters von etwa 10 Minuten, ist das Zusammenspiel der einzelnen Maßnahmen der Überlebenskette von größter Bedeutung. Bei möglichst frühem Beginn der Basismaßnahmen der CPR, d.h. Beatmung und Herzdruckmassage, früher Defibrillation und Stabilisierung des Patienten durch erweiterte Maßnahmen (des Notarztes) ist eine Überlebensrate von bis zu etwa 30 % möglich.

    Die Herz-Lungen Wiederbelebung: http://drk.de/erstehilfe/ehonline/lehrgang/hlw/ausg_pos1.html

    Vielfach haben Ersthelfer Angst etwas verkehrt zu machen, daher ist es wichtig sich, die vielfach vor Jahren erlernten Sofortmaßnahmen am Unfallort, wieder ins Gedächtnis zu rufen. Unter Umständen sogar in Erwägung zu ziehen einen neuen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen! Das gedankliche Durchspielen von Notfallsituationen hilft in der Notfallsituation die richtigen Entscheidungen schnell und präzise einzuleiten!

    Infos zu Erste-Hilfe-Kursen: http://www.notfallmedizin.de/ldb/index.php?id=4

    und natürlich bei:

    http://www.drk.de/erstehilfe/ehonline/index.htm
    http://www.malteser-kurse.de/
    http://www.johanniter.de/org/juh/leistungen/bildung/oeh/deindex.htm
    http://www.asb.de/view.php3?show=52000165



    Helfen kann jeder: Notruf 112
    Last edited by a moderator: 17 März 2009
  2. AW: Der plötzliche Herztod!

    Und wer denk mich trifft das nicht hier ein kleines Beispiel!

    [ame="http://www.youtube.com/watch?v=wwRKwObXEOs"]http://www.youtube.com/watch?v=wwRKwObXEOs[/ame]



    Miklos Feher 1979-2004 Profi-Fußballspieler Todesursache "Plötzlicher Herztod"
  3. AW: Der plötzliche Herztod!

    Mein Onkel ist leider so gestorben, mitten im Aldi! Der Krankenwagen brauchte nicht lange, auch wenn es mir heute immer noch wie eine Ewigkeit vorkommt. Leider hat ihm damals keiner geholfen. Ich selber war erst 11 und zu oft sehe ich in meinen Träumen wie er fällt.

    Marius ich werde dich nie vergessen! Du bist immer bei mir!

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