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Arbeitgeberabgaben Brutto - Wieviel zahlt der Arbeitgeber wirklich extra?

Dieses Thema im Forum 'Verbraucherschutz' wurde von fififi gestartet, 10 April 2006.

  1. Hallo an alle,

    möchte meinen Arbeitgeber um eine Gehaltserhöhung fragen.
    Meine vorherigen Versuche wurden immer mit folgendem Argument abgeschmettert:

    Die Arbeitgeberabgaben seien so hoch.
    Ich konnte da nicht gegen argumentieren, weil ich nicht weiss,
    wie hoch diese sind.

    Meine Frage also: Wie ciel mehr zahlt denn der Arbeitgeber mehr?
    Ich dachte Brutto wäre das was der Arbeitgeber an Ausgaben für
    das Gehalt hat. Aber das ist wohl mehr?

    Wie viel mehr?
    Also wenn ich 2000,- Euro Brutto verdiene, wieviel Prozent mehr zahlt der Arbeitgeber für mich?

    Wäre toll wenn Ihr mir helfen könntet.


    LG
  2. AW: Arbeitgeberabgaben Brutto - Wieviel zahlt der Arbeitgeber wirklich extra?

    Hi,

    ... die Beantwortung dieser Frage ist eigendlich nicht ganz einfach.

    Ürsprünglich beinhalten die Lohnnebenkosten die Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung und werden je zur Hälfte vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber gezahlt (insgesamt ca. 42 Prozent des Bruttolohnes bestehend aus: Rentenversicherung 19,5 Prozent, Krankenversicherung durchschnittlich 14,3 Prozent, Pflegeversicherung 1,7 Prozent, Arbeitslosenversicherung 6,5 Prozent)

    Die Arbeitgeber rechnen zu diesen Lohnnebenkosten allerdings noch weitere "Kosten" dazu, Beispielsweise Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Tarifurlaub und/oder andere zusätzliche tariflich oder einzelvertraglich vereinbarte Zusatzleistungen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Mehrarbeits- und Sonderzuschlagszahlungen u.v.m.). Allerdings sind diese Branchenspezifisch und gehören strenggenommen zum eigendlichen Arbeitslohn, da diese Leistungen zwischen den Tarifpartnern entwickelt wurden, um Kompromisse in der Lohnanpassung zu ermöglichen und z.T. auch frei verhandelbar sind. Was für die oben genannten Abgaben nicht gilt.

    Allerdings wirkt sich die fragliche Lohnerhöhung bei diesen Zusatzleistungen teilweise auch nicht so stark aus, wie z.B. bei den Sozialabgaben.

    Um bei deinem Beispiel zu bleiben:

    Bei einem Bruttolohn von 2000 Euro kostest du deinen Arbeitgeber also etwa 2420 Euro bei einer Lohnerhöhung um 100 Euro wären das dann 2541 Euro, wobei die eigendliche Steigerung der "reinen" Lohnnebenkosten nur immens hohe 21 Euro beträgt.

    Auf das Jahreseinkommen gerechnet läßt sich also sagen:

    Bei deinem jetzigen Einkommen kostest du deinen Chef pro Jahr etwa 29040 Euro (24000 Euro Bruttolohn + 5040 Euro Lohnnebenkosten), bei einer Erhöhung um 100 Euro würden sich die Lohnkosten auf 30492 Euro steigern, also ein mehr von 1492 Euro.

    Nimmt man nun die Argumentation der Arbeitgeber und addiert man die Zusatzleistungen auf, so bleiben die Kosten für den Urlaub gleich (die Zahl der Urlaubstage bleibt unberührt) allerdings würden die Aufwendungen für Urlaubs- und Weihnachtgeld leicht erhöht werden, so diese prozentual an das Einkommen gekoppelt sind (viele Branchen haben diese Kopplung allerdings schon lange gegen Festbeträge ausgetauscht), das gleiche gilt für Überstunden und Feiertagszuschläge...

    ... aber das kannst du ja selbst ausrechnen und auf die Jahresrechnung umlegen.

    Regards
    Edgar

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